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| Maskenbildner/InKurzinfo zum Beruf
Ist Grace Jones tatsächlich so schön? Warum erkennt man Isabelle Adjani auf der Straße nicht? Und wie sieht der Glöckner von Notre Dame ganz privat aus? Antworten auf alle diese Fragen könnte eine Maskenbildnerin geben. Beim Film ist der Effekt gerade umgekehrt: Eine Fernseh- oder Filmkamera rückt dem Gesicht der Darstellerin viel näher, hier muß mit anderen, subtileren Mitteln gearbeitet werden. Details, die im Theater über zwanzig, dreißig Meter hinweg selbst mit einem Operngucker nicht erkennbar sind, werden von einer Kamera unbarmherzig entlarvt.
„Was heißt ‚Maske machen‘? Schlicht und einfach: ein anderes ‚Gesicht‘ anlegen! Der Mensch, der eine Maske trägt, will sich auch mit ihr identifiziert wissen, bzw. soll die Maske seine Interpretation verdeutlichen helfen. Aufgabe des Maskenbildners ist es, herauszufinden, welche optischen Veränderungen im Antlitz bzw. am Kopf und an den Händen des Darstellers mittels Schminke, Gesichtsplastiken, Bärten, Perücken notwendig sind, um den vorgesehenen Charakter zu unterstreichen... Je weniger die Zuschauer eine Maskierung wahrnehmen, um so mehr Lob verdient der Maskenbildner. Das schließt nicht aus, daß in bestimmten Aufführungen die Maske bewußt hervorgehoben wird." (Hellmich, 1991)
Maskenbildner beginnen mit der Analyse von Gesichtern. Wie sehen Menschen aus, die zornig, wütend, erschöpft, amüsiert sind? Wie verändern sich Gesichter im Laufe eines Lebens? Wie wird aus vollen Kinderbäckchen die faltige Gesichtslandschaft einer Greisin? Wie unterscheiden sich Menschen die aus Asien, aus Afrika oder Europa kommen?
In der Vielzahl der Schminkmittel und Materialien muß sich die Maskenbildnerin ebenso auskennen, wie in der Wirkung, die jene in verschiedenen Medien entfalten. So kann ein und dieselbe Figur je nach Lichteinstellung, Kamera, Kostüm, ja sogar je nach dem Typ des verwendeten Filmmaterials am Ende völlig unterschiedlich aussehen.
Viele Effekte, insbesondere bei Phantasie- Fabel- oder Horrorwesen werden durch künstliche Gesichtsteile erreicht. Von der künstlichen Nase bis zur Vollmaske werden Teile entworfen, hergestellt und angepasst. Für Filme wie Planet der Affen wurden so zahlreiche Masken neu entworfen und hergestellt. Bei Horrorfilmen werden regelrechte Spezialeffekte erarbeitet. Der Werwolf, der mit Fell und Pfoten aus dem netten Allerweltskerl herausbricht, muß Einstellung für Einstellung erarbeitet werden.
Wunden oder Narben werden vom Maskenbildner simuliert, das schiefe Augenlid oder die Hasenscharte künstlich angebracht.
Natürlich können auch Perücken, Haarteile, Bärte oder Glatzen wichtige Mittel sein, um Figuren auszustatten. Maskenbildner stellen Einzelteile her, arrangieren und pflegen sie.
Die einmal gefundene Maskenbildlösung wird dokumentiert. Insbesondere beim Film ist es wichtig, daß die Kontinuität erhalten bleibt. Ein Darsteller, der in einer Einstellung blass aussieht, darf nicht im nächsten Augenblick sonnengebräunt erscheinen. Eine Schauspielerin, die in einer Szene aus dem Haus tritt, muß dieselbe Frisur haben, die sie zuvor hatte usw. Da Filme nicht chronologisch Szene für Szene gedreht werden, muß hier die Maskenbildnerin besonders sorgfältig arbeiten. „..Maskenbild ist eine Kunstform, wo der Maskenbild-Künstler auf lebendigem Fleisch, nicht auf lebloser Leinwand oder Pappe arbeitet." (Kehoe, 1995) zum ausführlichen BerufsbildFür Beiträge sind die jeweiligen Autoren verantwortlich. Ein Artikel gibt ausschliesslich die Meinung seines Autors wieder, nicht die der webpool GmbH. Wenn ein Beitrag nicht der Hausordnung oder den Teilnahmebedingungen entspricht, wenden Sie sich bitte an den Hausmeister.
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