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Infobroker/in

Die Stecknadel im Heuhaufen entdecken

von Dr. Sabine Graumann

Heutzutage ist das Wissen um bestimmte Vorgänge oder Zusammenhänge zum vierten Produktionsfaktor - neben Arbeit, Boden und Kapital - geworden. Wie kommt aber z.B. ein Politiker, der wiedergewählt werden möchte, oder ein Manager, der in seiner Firma eine neue Technologie einführen will, an die relevanten Informationen, die es ihm ermöglichen, seine Entscheidungen auf sichere Füße zu stellen und mögliche Risiken kalkulierbar zu halten?

Angesichts des auf allen Gebieten sehr schnell wachsenden Wissensstandes und des so entstehenden Zeitdrucks - neu eingeführte Technologien oder neu entwickelte Produkte können nämlich schon veraltet sein, wenn sie in Betrieb genommen werden oder auf den Markt kommen - werden die Reaktionszeiten für alle Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft immer kürzer. In dieser Situation kommt der "lnformationsvermittler" zum Einsatz.

Die wesentlichen Aufgaben Aufgabe des Informationsvermittlers ist es, aus dem Meer der Informationen genau die Fakten herauszufischen, die das Informationsproblem bzw. das Informationsbedürfnis eines Nutzers lösen können. Anschließend sollten Informationsvermittler in der Lage sein, Ihre "Beute" zu zerlegen und dem Kunden aufbereitet zu servieren. Diesen Vorgang bezeichnet man als Prozeß der problemgerechten Beschaffung und Aufbereitung relevanter Informationen zur Befriedigung eines Informationsbedarfes, oder eben kurz als Informationsvermittlung. Informationsvermittler kommen immer dann zum Einsatz, wenn Nutzer selbst diese Aufgaben nicht übemehmen können oder wollen. Je nach Informationsproblem werden unterschiedliche Ressourcen herangezogen:

- gedruckte Quellen: Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Bestände aus Archiven, Verbänden und/oder Bibliotheken,

- Datenbanken: Online-Datenbanken, CD-ROM-Datenbanken oder das Internet,

- Personen: Experten von Verbänden, Universitäten, Forscher, Marktforscher usw.

Dies bedeutet, daß der Informationsvermittler eine gute Quellenkenntnis haben und ihre Validität auch bewerten können muß. Dazu ist es notwendig, genau die Bedürfnisse des Kunden zu kennen. Ein Beispiel soll verdeutlichen welche Kriterien es dafür gibt.

Dr. Sabine Graumann ist Leiterin des Bereichs Information und Dokumentation (luD) beim Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Infratest Burke AG. Die promovierte Informationswissenschaftlerin ist Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation.

Der Artikel ist erschienen im Karriereführer special 1997/98, Dietrich Schirmer Verlag, Köln

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