webpool: agenturfff | ||||
| ||||
FFF-ArtikelHier finden Sie Artikel zum Thema Film, Funk und Fernsehen. Natürlich können Sie im eingeloggten Zustand eigene Artikel zum Thema eintragen. Ihr Artikel muss nur noch von der fff.studio.de-Redaktion freigeschaltet werden, damit er für alle sichtbar ist Anne Gudat • 13.06.2000 Business Case StudiesThe Global and the German PerspectiveWo steht das Kino im modernen Medienzeitalter und welche Umbrüche erwarten uns durch die digitale Filmproduktion? Deutschlands bekanntester Regisseur Wim Wenders nahm zu diesem Thema im Rahmen des Medienforums 2000 Stellung. "Es gibt nichts, was man mit digitalen Mitteln nicht auch erzählen kann - und noch mehr", erläuterte Wenders in seiner Ansprache. Er selbst habe erste digitale Erfahrungen bei der Produktion von Werbeclips und des Dokumentarfilms "Buena Vista Social Club" gemacht.
Dieser verdanke seine Ausstrahlung allein dem unaufdringlichen digitalen Aufnahmeverfahren. Die kleinen Kameras ließen eine andere Atmosphäre während des Drehs zu. Wenders sah sich zudem angetan von der Möglichkeit, durch die digitalen Bearbeitungsmöglichkeiten Träume und Phantasien filmerisch adäquat umzusetzen. Endlich könne gezeigt werden, was in den Köpfen der Menschen vorgeht, neue virtuelle Welten geschaffen werden, wie es auch Tom Tykwer mit "Lola rennt" ermöglicht hat. Einen Nebeneffekt der digitalen Entwicklung sieht Wenders in der Demokratisierung der filmerischen Mittel. Bei geringeren Kosten könnten so auch kleinere Filmprojekte in hoher technischer Qualität gedreht werden. Die Folgen reichen von einer wiederkehrenden Artenvielfalt des Kinos abseits von Amerikas Blockbustern bis hin zur Erschütterung der alteingesessenen Studiogiganten. Abschied nehmen solle man laut Wenders von der Nostalgie des traditionellen Filmens und der Idee des Originals. Kino sei immer ein Medium des Zeitgeistes gewesen, das Trends erfasst und den Geschmack der Masse bildet. "Wir stehen zwischen Tür und Angel. Nicht voll im digitalen aber fast raus aus dem Kinozeitalter" äußert sich Wenders und sieht genau hier die Handicaps. Im August 1945 in Düsseldorf geboren studierte Wenders von 1967 bis 1970 an der Hochschule für Film und Fernsehen HFF München. Zwischen 1968 bis 1972 verfasste er Kritiken für die Süddeutsche Zeitung und die Filmkritik. 1971 war Wenders Mitbegründer des Filmverlags der Autoren und gründete 1975 seine eigene Produktionsfirma Road Movies, die sich 1999 mit Das Werk zusammenschloß. 1998 drehte Wenders seine erste Digitaldokumentation "Buena Vista Social Club", die 2000 für den Oscar in der Rubrik Dokumentationsfilm nominiert wurde. Für Beiträge sind die jeweiligen Autoren verantwortlich. Ein Artikel gibt ausschliesslich die Meinung seines Autors wieder, nicht die der webpool GmbH. Wenn ein Beitrag nicht der Hausordnung oder den Teilnahmebedingungen entspricht, wenden Sie sich bitte an den Hausmeister.
| ||||
© 1998-2024 webpool |