Aufgabe und Arbeitsbereich
Das Berufsbild des Fotografen in der Werbung hat heute viele Gesichter
bekommen. So unterschiedlich die Produkte oder Dienstleistungen sind,
für die geworben wird, so unterschiedlich sind auch die Tätigkeitsfelder,
auf denen sich Werbefotografen heute spezialisiert haben. Mode-, Wohn-,
Industrie- oder Food-Fotografie sind einige der größten Fachbereiche, in
denen Werbefotografen anzutreffen sind.
Werbefotografie hat eine stark künstlerische Ausrichtung bekommen.
So entwickelt jeder gute Fotograf im Laufe seines Schaffens seinen
eigenen, unverwechselbaren Stil, der sich in seinen Fotos widerspiegelt.
Die Entscheidung für einen bestimmten Fotografen fällt in Agenturen
somit oft schon bei der Entstehung einer Kampagnenidee. Der Fotograf
wird von Beginn an als Designer einbezogen, der sich ebenso intensiv mit
dem Produkt auseinandersetzen muß, wie der Texter oder der Creativ
Director.
Von den Werbefotografen unterscheiden sich die Pressefotografen, die in
der Regel für Tageszeitungen, Zeitschriften, Presseagenturen oder auch
gänzlich freiberuflich tätig sind. Während der Werbefotograf meist über
ein eigenes Studio verfügt und eng im Team mit Stylisten und Requisiteuren
(oft auch Freiberufler) zusammenarbeitet, ist der Pressefotograf viel unterwegs
und auf Pressekonferenzen oder anderen Ortsterminen anzutreffen. Freie Presse-
fotografen werden auch oft von PR-Agenturen beauftragt, wenn es darum geht,
Events zu dokumentieren, Reportagen zu erstellen, Fotos für Informationsbroschüren
o.ä. anzufertigen oder Unterlagen für Pressemappen zusammenzustellen.
Wie wird man Fotograf?
Fotograf ist im eigentlichen Sinne ein ganz normaler Handwerksberuf, dem
wie bei jedem anderen nach drei Jahren Lehrzeit die Gesellenprüfung folgt.
Wer dann selbstständig arbeiten möchte, der kam bis vor nicht allzu langer
Zeit um eine Meisterschule mit Meisterprüfung nicht herum. Um diese Klippe
zu umgehen, arbeiten heute viele Fotografen als Fotodesigner. Das heißt, sie
verlegen ihren Arbeitsschwerpunkt auf die künstlerische Gestaltung und dürfen
somit ihren Job freiberuflich ausüben.
Ein anderer Einstieg in den Fotografenberuf bietet sich über den Besuch
einer Berufsfachschule. Die Ausbildung dauert drei Jahre und endet mit
dem Abschluß als "staatlich geprüfte(r ) Fotodesigner(in)". Der einfachste
Weg geht jedoch über ein Fotodesign-Studium an einer der 22 hierfür in
Frage kommenden Fachhochschulen erfolgen. Zudem gibt es 7 Kunsthochschulen
und 3 Gesamthochschulen, an denen ein entsprechender Diplom-Studiengang
belegt werden kann.
Welche persönlichen Voraussetzungen sollte man mitbringen?
Ein guter Fotograf muß in erster Linie bildhaft denken und die Fähigkeit
besitzen, Motive zu erkennen. Ein Gefühl für Form, Farbe, Komposition
und das entscheidende Bildmoment sind sicher Grundvoraussetzungen.
Außerdem sollte ein Fotograf über Eigenschaften wie Flexibilität, Ausdauer,
Belastbarkeit und ein hohes Maß an Kooperationsbereitschaft verfügen.
Neben jeglicher künstlerischer Ausrichtung seines Schaffens muß der
Fotograf aber immer kundenorientiert denken können, d.h. Kundenbelange
verstehen und auch auf sie eingehen können.