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Pressemitteilungen
rusche • 28.11.2000 Baden-Badener Fernsehfilm-Festival:"Publikumsbeschimpfung, Lektion fuer die Jury"München (ots) - Krach um Zuschauerpreis für den Fernsehfilm "Mit überwältigender Mehrheit" (3sat) wählten die Zuschauer den Fernsehfilm "Das Phantom" unter zehn Filmen zu ihrem Lieblingsfilm aus und ebneten ihm damit den Weg zum 3sat-Zuschauerpreis. Für jeden der in der letzten Woche ausgestrahlten Filme konnten die Zuschauer eine TED-Nummer wählen, der Film mit den meisten Anrufen gewann. Wie Der Preis wurde im Rahmen des Baden-Badener Fernsehfilm-Festivals vergeben. Bei dessen Jury herrschte angesichts der "Bei nur zehn angetretenen Filmen und einer Handvoll Preisen war es schon eine besondere Leistung, den spannenden und aussagekräftigen Thriller 'Das Phantom' zu übergehen", sagte Gerhard Wisnewski in München. "Ganz klar: Das Phantom sollte hinten runter fallen. Dieses Dabei hatten sich die Juroren ausdrücklich auf die Suche "nach dem Besonderen, nach dem Echten, Authentischen" gemacht, sagte Jury-Vorsitzender Martin Wiebel. Vor allem vor dem Hintergrund des Acht-Punkte Papiers der ARD zur "Optimierung" des Fernsehprogramms (sprich leichte Kost fürs Publikum zur besten Sendezeit) sei ein Gegenkurs nur zu verständlich und nötig, hieß es auf dem Festival. "Dennoch wurde ausgerechnet der authentischste, politischste und ungeschminkteste Film von der Jury mit Mißachtung gestraft", wundert sich Wisnewski. "Statt eines berechtigt kritischen Filmes über die Polizei wurde ein polizeifreundlicher Film mit dem Namen 'Die Polizistin' geehrt. Damit wurde die Stoßrichtung des Festivals offen. Statt das Zuschauer-Urteil zu respektieren, habe sich die Jury in Publikumsbeschimpfung geübt: "Ich finde das verheerend...", meinte das Jury-Mitglied Elke Schmitter. Der Film sei "nicht politisch, er ist nicht analytisch, er wirft keine Fragen auf, sondern er entläßt den Zuschauer in so eine dumpfe Tristesse, die irgendwie sagt, naja, "Phantom"-Regisseur Dennis Gansel sagte: "Das ist natürlich großer Quatsch. Nennen Sie mir mal einen Film aus den 80er oder 90er Jahren, der immer wieder so politische Sachen aufgreift wie dieser. Der Film bezieht sich ganz klar auf ein Attentat, und dieses Attentat ist durch drei Journalisten sehr genau recherchiert worden. Ich denke für Wisnewski: "Als so dumpf können die Zuschauer diese Tristesse wohl nicht erlebt haben, sonst hätten nicht 40.000 von ihnen zum Hörer gegriffen, um den Film zu ihrem Lieblingsfilm zu wählen. Wir bedanken uns jedenfalls bei allen, die den Film gewählt haben." Originaltext: Gerhard Wisnewski Weitere Infos: Für Beiträge sind die jeweiligen Autoren verantwortlich. Ein Artikel gibt ausschliesslich die Meinung seines Autors wieder, nicht die der webpool GmbH. Wenn ein Beitrag nicht der Hausordnung oder den Teilnahmebedingungen entspricht, wenden Sie sich bitte an den Hausmeister.
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